Manuela Krieter

23. Sept. 202111 Min.

Aragonien September 2021

Eine Reise in menschenleere Weiten zwischen Pyrenäen und Ebro.

Vor mir liegen 7 Tage und ca. 1200 Kilometer spannendes Terrain.....

Ich gelte ab heute als durchgeimpft gegen CORONA 💉😣 mit Brief und Siegel und genau an diesem Tage begebe ich mich zusammen mit meinem VW Beetle 🐞 auf die Fähre 🛳 von Palma nach Valencia. Ich werde mir Aragonien ansehen und nehme euch gerne wieder mit, wenn ihr wollt 🤗

Aragón, benannt nach dem gleichnamigen Fluss, ist eine autonome Gemeinschaft Spaniens 🇪🇸 und entspricht dem mittelalterlichen Königreich Aragonien, welches von 1035 bis 1707 existierte. Erst im Jahr 1982 erhielt Aragón seine Eigenständigkeit zurück.

Im Norden verlaufen die Pyrenäen 🏔 als Grenze zu Frankreich 🇫🇷 . Im Süden windet sich der Rio Ebro über 930 km bis ins Ebro Delta, wo er ins Mittelmeer fließt. Mit knapp 50.000 km2 und nur 1,3 Millionen Einwohnern (die Hälfte davon lebt in der Hauptstadt Zaragoza) gehört Aragon zu den am dünnsten besiedelten Regionen Europas.

Neben dem Spanischen wird in einigen Tälern der Pyrenäen noch Aragonesisch gesprochen, das sich aus dem Vulgärlatein (Wikipedia nennt es wirklich so 🤣) entwickelt hat.

Genug der Völkerkunde! Los gehts 🤩

Ich erreiche den Fährhafen und in meinem Kopf trällert Chris de Burgh „don’t pay the ferryman“ 🎶 Die Fähre legt kurz nach 11:00 Uhr ab. Schiff Ahoi 🛳👨‍✈️⚓️

Nach einiger Zeit ist Mallorca 🏝 nur noch ein kleiner Punkt im Mittelmeer 🌊

Für meinen Geschmack dürfte es ein bisschen mehr „Fluch der Karibik“ Feeling sein (weltgrößter Piraten 🏴‍☠️ Fan ich doch bin 🤩), aber Hauptsache ich bin auf Tour 🧳

Die Autofähren von heute haben nichts mehr mit dem Kahn zu tun, mit dem ich 1986 mit dem Motorrad nach Korsika übergesetzt habe. Ich war damals das erste und bis dato letzte mal in meinem Leben seekrank. Wenn jemand gesagt hätte, in 10 Minuten sinkt das Schiff, ich hätte nur gefragt „warum nicht sofort?“ 🤢🤢🤢

Ich genieße die Fahrt auf dem Sonnendeck 😎⛱

Valencia begrüßt mich gegen 18:30 Uhr am Hafen wenig einladend in grauem Kleid ☁️☁️☁️ Ich fahre von der Fähre runter und bemerke, dass ich ja vergessen habe zu tanken 😣 und der Beetle sagt, noch 5 km, dann bleibe ich stehen 😋 …und zwar im Feierabend Verkehr einer 800.000 Einwohner Stadt, in der ich mir ein Hotel mitten in der Altstadt ausgesucht habe 😬👍 Ich schaffe es auf den letzten Tropfen zur Tankstelle ⛽️😅

Das Hotel 🏨 im venezianischen Stil liegt wirklich mitten am Rathausplatz von Valencia und ich brauche nur vor die Tür zu gehen, um mir ein hübsches Restaurant auszusuchen. Ich entscheide mich für eines und esse zu Abend. Währenddessen zieht der obligatorische Rosenverkäufer alle Register. Ich brauche aber grade WIRKLICH keine Rose 🌹😄

Ich schlendere noch ein wenig durch die Nacht und lasse die Stadt auf mich wirken.

Der selbe Rosenverkäufer kreuzt meinen Weg erneut. Ich brauche immer noch keine Rose, aber er setzt sich zu mir und wir unterhalten uns nett. Er ist Pakistani und wohnt mit 2 weiteren Kollegen in EINEM Zimmer zu dritt 😐 Er schickt Geld in sein Heimatland an seine Familie.

Ein Typ mit Pupillen groß wie Teller bettelt mich um Geld an und wird pampig, als ich ablehne. Ein weiterer probiert es 🙄

Hach ja, Großstädte… hübsch anzuschauen, aber ich bin immer froh, wenn ich sie wieder verlasse 😅

Der Quell des Lebens und el toro negro

Valencia lasse ich hinter mir und es wird deutlich entspannter. Es wird immer einsamer und das ist auch gut so. Ich habe Straße und Gegend ⛰ für mich alleine. Es stimmt wirklich: Menschenleere Weiten… 🐑🐴🐄

Der Ort Teruel liegt vor mir. Er zeichnet sich aus durch eine architektonische Besonderheit, die sogenannten Mudejar Türme. Sie sind arabischen Ursprungs. Es tangiert mich nicht wirklich und ich fahre direkt weiter.

Albarracin, eines der schönsten Dörfer Spaniens, ist mein nächstes Ziel. Es erinnert mich ein bisschen an Valdemossa ohne Blumen, aber es ist kein bisschen touristisch. Es ist ein mittelalterliches Dorf, das mühevoll erhalten wurde und wirklich sehenswert ist. Die paar Läden und Bars haben fast alle zu und ich frage mich wie so oft heute, wovon diese Gegend eigentlich lebt. Die Landschaft ist eine Mischung aus den schottischen Highlands und der bizarren Gegend, wo Tolkins Elben leben. Ich lasse mich von „Fiddlers Green“ begleiten 🎶 🇮🇪

Andere Nationalitäten habe ich übrigens noch gar keine getroffen. Ich habe den Eindruck, Aragon ist ein Geheimtipp für Spanier. Man kann hier günstig Urlaub in unberührter Natur machen, die Gegend ist sehr ruhig und frei von peinlichen Touristen.

Auf meinem Weg Richtung Cuenca entdecke ich ein Schild, das auf einen Wasserfall 💦 hinweißt. Ich halte und klettere einen steinigen Pfad hinunter. Ich gehe ihn mit Freuden, hatte ich doch schon viel steinigere Wege in meinem Leben 😅

Ich werde fürstlich entlohnt für die Strapaze mit einer vollkommenen und unberührten Schönheit, wie sie nur die Natur hervorbringt. Die „Quelle des Lebens“ kommt mir in den Sinn, die Captain Jack Sparrow findet 🏴‍☠️

Ich klettere wieder hinauf und fahre weiter. Erneut bremst mich ein Wegweiser, der mir den Ursprung des Tajo verspricht. Er ist mit ca. 1007 km der längste Fluss auf der Iberischen Halbinsel, fließt in Ost-West-Richtung durch Spanien und Portugal und mündet in den atlantischen Ozean 🌊 Der Geburtsstätte dieses Flusses hat man ein ehrwürdiges Denkmal gesetzt.

Ein dritter Wegweiser bringt mich dazu, meine Strecke zu verlassen. Eine alte Mühle soll es wohl sein. Ich fahre lange und es wird immer steiniger und holpriger. Es wird waldig und mir kommt in den Kopf, was wohl wäre, wenn mir JETZT ein Reifen platzen würde, denn Telefonnetz oder Internet habe ich schon lange keines mehr 😬 Ich bin in the middle of nowhere. Und vor mir taucht plötzlich ER auf.

Groß, stark, schwarz... ein Berg aus Muskeln steht vor mir und starrt mich an 😳

Wir stehen uns gegenüber und ich frage mich, ob es wohl einen Kuhfänger als Anbauteile für den VW Beetle Cabrio gibt 😆

Der Riese macht keinerlei Anstalten und ich passiere langsam. Eine sehr, seeeehr große Pfütze trennt mich von der Mühle und ich lasse Vernunft walten und kehre um. Der Riese und seine Herde haben mittlerweile den Weg überquert und nehmen nur geringe Notiz von mir.

Nach über 300 km erreiche ich mein Hotel Resort und bin sehr zufrieden mit meiner Wahl.

Wo Tinkerbell 🧚🏼‍♀️ badet und Dumbledore 🧙🏻‍♂️ der Gärtner ist

Der Ort Cuenca liegt in das Gold der Morgensonne getaucht vor mir. Ich muss lachen, als just in diesem Moment Mick Jagger 🎸„paint it black“ von meiner Playlist röhrt 😁

Die Schluchten zweier Flüsse trennen die Altstadt Cuencas von der Umgebung. Wahrzeichen der Stadt sind die Casas Colgadas, die “hängenden Häuser” über dem tiefen Tal des Flusses Huécar. Die Brücke über der Schlucht ist gesperrt und ich bin nicht unglücklich darüber, dass ich mich nicht überwinden muss, da drüber zu laufen 😅

Ich liebe es, auf Reisen meine Gedanken fliegen zu lassen. Das aktuelle Thema des Genderns schwirrt mir grade im Kopf herum, als (schon wieder 😳) eine Kuh vor mir auf der Straße steht. Ich denke so bei mir: Wer ergreift eigentlich Partei für dich? Was wenn du ein Känguru 🦘 im Körper einer Kuh 🐄 gefangen bist und künftig Kuhguru genannt werden möchtest 😆 Ich entscheide für mich, dass auch die Kuh 🐮 sein darf, was immer sie will, solange sie es mir SELBST sagen kann. Ich zwinkere ihr freundlich zu 😉 und fahre vorbei.

Ich entscheide mich für die längere Route durch den Parque Natural de Serrania de Cuenca. Nicht enden wollende Kurven, guter Straßenbelag und die Fahrbahn gehört mir alleine. Ein heisser Tipp für Motorrad Fahrer 🏍

Ich nähere mich Molina de Aragon, das unterhalb der Ruinen eines einst mächtigen Kastells liegt. Beeindruckend…

Aber es drängt mich weiter zu meinem Tour Highlight 🤩

Im Dorf Nuévalos befindet sich das berühmte Monasterio de Piedra, ein altes Zisterzienserkloster aus dem Jahre 1194 in einem wunderschönen Naturpark voller Kaskaden und Höhlen. Es ist ein wahrer Kraftort. Mir fehlen fast die Worte, diesen Ort zu beschreiben.

Der Weg durch den Park führt vorbei an Kaskaden und kristallklaren Seen. Ein Tunnel, der durch den Berg führt, gibt einen sehr niedrigen und feuchten Zugang frei, um hinter den Wasserfall zu gelangen.

Und DORT - ich bin sicher - müssen Feen ihre Hand im Spiel gehabt haben. Der Ort ist so unbeschreiblich schön und unwirklich, dass man es schier nicht glauben kann…

Ich verweile dort umhüllt vom Rauschen des Wasserfalls, bis ich vom Nebel komplett nass bin. Ich klettere aus dem Berg wieder ans Tageslicht, setze mich auf eine Bank vor dem Wasserfall, lasse mich von der Sonne trocknen und träume. Das Plätschern des Wassers wird zu silbrigem Glöckchenklang 🔔 und ich glaube, ich habe ein glitzerndes Elfchen 🧚🏼‍♀️ gesehen, das mir Feenstaub ins Gesicht pustet und dabei kichert 🌬✨💫

Der Park des Monasterio de Piedra, ein absolutes MUST SEE!

Das Kloster wurde übrigens längst zu einem sehr beeindruckenden Hotel mit 64 Zimmern umgebaut und erinnert mich sehr an Hogwarts, die Schule für Hexerei und Zauberei von Harry Potter. Dumbledore habe ich auch gesehen, er hatte im Garten zu tun 🧙🏻‍♂️

Video vom Kloster:

https://vimeo.com/321831426

Saragossa

Ich erwache in den stillen Mauern des Kloster-Hotels 🥱 Alles schläft noch, nichts rührt sich. Perfekt! Die schwere Eingangstür lässt widerwillig knarrend den kühlen Morgen herein. Ich husche hinaus und begebe mich in den Park 🏞

Tauperlen glänzen im Morgenlicht ✨, als ich noch einmal hinab tauche ins Reich der Elfen und Feen 🧚🏼‍♀️ Zu gerne würde ich mit Peter Pan frühstücken! Ich entdecke einen See, glasklar und rein wie ein Spiegel 🪞 Der Ort ist einfach zu magisch, um ihn nur einmal besucht zu haben.

Ich verabschiede mich von diesem einzigartigen Zaubergarten 🪄 und mache mich auf den Weg nach Saragossa. Die Fahrt ist entspannt und die Orte, die ich passiere, wenig spektakulär, die Landschaft dafür um so mehr. Mal wüstenartig trocken, dann wieder satt grün. Die Weite Aragóns überwältigt mich immer wieder. Das Land ist sehr fruchtbar. Wein 🍇 der Sorte Garnacha (Grénache) wird bevorzugt angebaut. Es entspringen noch weitere bedeutende Flüsse hier. Aragón und Wasser gehören zusammen wie Pommes und Ketchup 🍟

Saragossa liegt vor mir. Seinen Namen hat die Stadt den Römern zu verdanken, die ihr im Jahre 24 v. Chr. den Namen Colonia Caesar Augusta gaben. Aus diesem Namen wurde dann mit ein wenig Phantasie *Zaragoza*.

Erneut habe ich ein Hotel 🏨 mitten in der Altstadt gewählt. Enge im Stassenverkehr bekommt eine neue Bedeutung und die Abfahrt der Tiefgarage des Hotels hat viel mehr mit einem Schuhkarton gemeinsam als mit einem Parkplatz für Autos. Ich schaffe es irgendwie, den Käfer 🐞 in die für mich reservierte Parklücke zu quetschen - 😨 ich muss hier auch wieder raus 😖😫😩 - und mache mich sogleich auf Erkundungstour.

Ein touristisches MUST SEE ist die Basilica del Pilar, das meistbesuchte Ziel in Aragonien, und die Aljafería, der Stadtpalast. Ich schenke mir beides und lasse gemütlich in einem Strassen Café die Stadt auf mich wirken. Es ist erstaunlich wenig los hier. Zeit, ein wenig shoppen zu gehen 🛍

Eine Stadt wird mich niemals so beeindrucken können wie ein Stück Natur. Daher lasse ich es gut sein für heute und freue mich morgen auf die Fahrt ins Ebro Delta.

Dresscode in der Wüste

Ich fahre über die Löwen Brücke, das Wahrzeichen Saragossas. Sie trennt die El Pilar-Basilika und die Erlöserkathedrale. Die Menschen, die die Brücke überqueren, genießen sichtlich den Anblick. So auch ich.

Dann verlasse ich die Hauptstadt Aragoniens und mein nächstes Ziel ist zugleich mein letztes auf meiner Reise, bevor es nach Valencia zurück geht.

Mehr als 3 Stunden fahre ich und die Landschaft erinnert mich manchmal sehr an die USA 🇺🇸 . Eine unglaubliche Weite, fast wüstenartig. Einige verfallene Häuser und Steinruinen stehen am Straßenrand. Die Red Hot Chili Peppers begleiten mich passend mit „Otherside“ 🎶

Es wird sehr bergig und ich fahre Serpentinen. Das Thermometer zeigt 32 Grad. Ich fahre im offenen Cabrio und der Sonnenhut ist unerlässlich. Nach wie vor gehört mir die Straße alleine. Fast…

In einiger Entfernung steht etwas Rotes auf der Fahrbahn, das sich nicht bewegt. Ich nähere mich und traue meinen Augen kaum. Eine Fata Morgana? 🌵🏜🐪

Vor mir steht ein knallroter Ferrari 🏎 der offensichtlich eine Panne hat. Ich weiß nicht, wie er es geschafft hat, aber das Hinterteil des Sportwagens reckt sich gen Himmel, während der Kühlergrill der Nobelkarosse den Teer küsst 😳 Unter dem hinteren Teil des Autos sehe ich einen ziemlich großen Felsbrocken 🪨

Wissen die Götter, wie der da hingekommen ist 🤯

Verletzt ist offenbar niemand und ich frage kurz, ob ich jemand informieren soll, aber der Armani Anzug 🤵🏻‍♂️ wischt sich über die Stirn und winkt dankend ab. Das Cocktailkleidchen 👗 hingegen steht ratlos auf ihren für diese Gegend eher ungeeigneten High Heels 👠 und hat sich den Tag garantiert anders vorgestellt 😆

Ich verkneife es mir natürlich, ein Foto zu schießen, obwohl ich das zu gerne mit euch geteilt hätte 🙈

Ohne weitere Zwischenfälle erreiche ich mein Hotel direkt am Meer 🌊 . Ich checke ein, entspanne mich am Pool nach der langen Fahrt und spaziere noch etwas am Meer entlang.

Morgen gehts zum Ebro Delta

Delta del Ebro

Ich frühstücke und befreie mein Auto aus der viel zu engen Tiefgarage des Hotels. Hinein kommt man mit dem Schuhlöffel und wieder raus mit dem Dosenöffner, so fühlt es sich an 😬

Ich fahre die Lagunen ab und bin bald mitten in tiefgrüner, fruchtbarer Landschaft. Es gibt hier eigentlich nur Wasser 💦, goldgelben Sand, Reisfelder (ja wirklich 🍚) und viiiiiele Flamingos 🦩🦩🦩🦩🦩.

Sie erscheinen relativ farblos, wenn sie in sicherer Entfernung zum Menschen im Reisfeld stehen. Wenn sie sich aber in die Lüfte schwingen, sieht es aus, als ob rosa Wölkchen am Himmel ziehen

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Die unendlichen Reisfelder sind durchzogen von Kanalgräben, um die Felder gleichermaßen zu bewässern. Die Strände sind idyllisch einsam und so lang, dass man kilometerweit mit dem Auto auf ihnen fahren kann.

Die Architektur ist zweckmäßig, praktisch und ohne viel Schnickschnack, die Menschen einfach und genügsam, aber freundlich 🙂 Sie holen sich ihren Bedarf zum Essen - Fisch, Meeresfrüchte und Reis - aus dem Wasser des Ebro, was ihr höchstes Gut hier ist.

Ein Krustentier 🦞 krabbelt um sein Leben über die Straße. Ich halte an, verfolge seinen Weg zurück und lande bei einem Mann, der im Wasser steht und die Scherenträger nach draußen befördert. Er erklärt mir ausgiebig in einer grauenvollen Mischung aus Spanisch und Katalan, was er da tut. Ich verstehe nicht mal die Hälfte. Es ist, wie wenn ein bayrisches Urgestein einem Nordlicht auf Hochdeutsch den Weg erklären will 🤯⁉️

Dieser Naturpark ist nicht sehr spektakulär, aber als Ökosystemen unglaublich wichtig. In jedem Falle ein Ort zum Wohlfühlen.

Leggins und Lemuren

Herrlich… im Frühstückssalon des Hotels die Menschen zu beobachten 😄

Ein Herr mittleren Alters, mittelgross, äußerlich der mittleren Mittelschicht angehörend, also der klassische 08/15 Pauschal-Tourist, versucht einen Kaffee zu bekommen. Hilflos steht er vor dem Automaten, aus dem George Clooney - sexiest man alive - seinen Kaffee genießt. Sein weibliches Pendant eilt sogleich zu Hilfe, erklärt ihm die NESPRESSO Maschine und lässt ihn dabei reichlich dämlich aussehen. Mit beiden Händen hält er krampfhaft die Tasse fest und dackelt Mutti hinterher.

Ein LGTB 🏳️‍🌈 Pärchen (darf man eigentlich ‚schwul‘ noch sagen 😳🙄?) sitzt auf der Terrasse mit seinem Mops und erfüllt alle Klischees.

Dann sind da noch die Durchsichtigen 👤 die nirgendwo auffallen, keine Extrawünsche haben und des Hoteliers liebster Gast sind.

Ein junges Pärchen 👩‍❤️‍👨, das zum ersten Mal gemeinsam in Urlaub fährt und nur Augen 👀 für sich hat 💕 und vor lauter Geturtel 🕊 fast das Frühstück vergisst.

Das Ehepaar Prollinger aus dem Pott, ein hellhäutiger Mann Mitte 50 mit Halb-Glatze, dickem Bauch, Schweiß auf der Stirn und viel zu engem T-Shirt, der zu laut redet und sich am Buffet Unmengen auf den Teller häuft und dessen Frau Birkenstock Treter (weil angewachsen) und Leggins trägt 😖 Leggins sind halt ehrlich…

Aber ich mag sie alle 😍 denn wenn ich auf solche Menschen treffe, weiß ich, dass ich auf Reisen bin 😄 und Reisen tut gut. Es bildet, erweitert Horizonte und manchmal lehrt es auch Demut.

Zeit für den Check out. Auf geht’s Richtung Valencia! An einer Kreuzung sehe ich einen grau gelockten Hippie 🌈 in seinem grünen VW Käfer 🪲 , beide circa Baujahr 1967.

Wir grüßen uns lachend ✌️☮️

Ich fahre und genieße noch einmal die Fahrt. Die Gegend wird immer eintöniger.

Eine Tankstelle nach der anderen ist geschlossen. Verlassene Häuser und Raststätten… Die Gegend hat was Morbides. Weit und breit kein Auto und kein Mensch zu sehen. Die ‚Cranberries’ krächzen „ZOMBIE in your Head“ 🧟‍♀️🧟🧟‍♂️

Ein Hinweisschild auf einen LIDL. Da könnte ich doch noch kurz…

AUCH GESCHLOSSEN 😳

Gerade als ich mich mit dem Gedanken trage, die Apokalypse eventuell heute nacht verpennt zu haben (sowas könnte mir nämlich durchaus passieren), sagt mir ein Blick auf mein Handy, dass heute Sonntag ist 🙄😅

Je näher ich Valencia komme, desto belebter wird die Gegend wieder, aber schöner wird sie deswegen noch lange nicht. Trabanten Städte 🏙 und fürchterlich hässliche Architektur.

Ich bin jetzt insgesamt 1200 km gefahren und etwas müde. Außerdem möchte ich mich unbedingt etwas bewegen, daher beschließe ich, dem Zoo in Valencia noch einen Besuch abzustatten. Man mag durchaus geteilter Meinung über Zoos sein, aber dieser ist sehr sehenswert mit großen Gehegen ohne Gitter, sondern mit natürlichen Lebensräumen und Barrieren.

Ich genieße die Tiere Afrikas und freue mich langsam aber sicher auf zu Hause. Die nachempfundene Savanne strahlt Ruhe aus. Einzig bei den Gorillas 🦍 bekomme ich ein beklemmendes Gefühl, als der Silberrücken mich durch die Panzerglasscheibe traurig ansieht 🥺

Ich fahre zur Fähre. Kabine habe ich keine bekommen, also wird die 7,5 stündige Überfahrt des nächtens eher kein Spaß 😵 aber macht nix 😉 morgen früh um 05:00 bin ich in Palma, zurück auf meiner Insel 🏝

Meine Aragonien Reise geht nun zu Ende und sie hat mir sehr gut gefallen. Ich kann euch diesen Teil Spaniens und besonders die Gegend um das Monasterio de Piedra wärmstens ans Herz legen und freue mich, dass ihr mit dabei wart 🤩

Mal sehen, wo es mich als Nächstes hin zieht. Ich lasse von mir hören 😉

Lasst es euch gut gehen und bis bald

Eure Manuela 👋😘

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